Am 16. November 2022, konnte das Tutzinger Netzwerk Radentscheid Bayern
die Unterschriften aus Tutzing persönlich an Bürgermeisterin Marlene Greinwald überreichen.
Martin Held, der Koordinator des Netzwerks, konnte berichten, dass von Mitte Juni bis Ende Oktober
Wahlberechtigte in fast allen 2.056 Gemeinden in Bayern für die Zulassung des Volksbegehrens Radentscheid Bayern unterschrieben haben. Der Zuspruch in diesen 4 Monaten war enorm: Bayernweit wurden rund 100.000 Unterschriften gezählt. Es sind also in nur vier Monaten viermal so viele Unterschriften zusammengekommen, wie für die Zulassung zum Volksbegehren notwendig sind.
In Tutzing war die Beteiligung sehr erfreulich. Wir konnten an die Bürgermeisterin 466 Unterschriften
aus Tutzing übergeben. Dies entspricht etwa 6% der Wahlberechtigten in Tutzing. Martin Held bedankte
sich im Namen des Teams – Sonja Bonneß, Tyll Gundermann, Claus Piesch, Günter Schorn und Flora
Weichmann – für die Unterstützung, die wir bei der Sammlung der Unterschriften mit unserem Tutzinger
Netzwerk Radentscheid Bayern erhalten haben.
Bei unseren Aktionen, etwa den Infotischen am Tutzinger Wochenmarkt, bei den
Critical-Mass-Fahrten und unseren Stammtischtreffen haben uns Bürgerinnen und
Bürger auch auf konkrete Punkte zu kritischen Stellen in Tutzing angesprochen, für
die sie Verbesserungsvorschläge haben. Wir werden diese Vorschläge auswerten und
das Ergebnis dann der Bürgermeisterin, der Gemeindeverwaltung und dem Arbeitskreis Mobilität des Gemeinderats übermitteln.
Bürgermeisterin Greinwald nahm das Paket der Unterschriften entgegen und bedankte sich für das Engagement. Die Unterschriften werden in nächster Zeit in der Gemeindeverwaltung mit dem Wahlregister abgeglichen.
Die Mobilitätsbeauftragte der Gemeinde Tutzing, Flora Weichmann, sprach anschließend noch kurz zum
Radentscheid und zur Situation in Tutzing: „Es freut mich nicht nur als Mobilitätsbeauftragte zu hören,
wie viele Menschen dem Radentscheid Bayern ihre Stimme gegeben haben. Damit wird die Forderung
nach einem durchgängigen, leistungsfähigen Radwegenetz laut, das wir hier in Tutzing noch nicht haben,
nach sicheren Radverbindungen auf Haupt- und Nebenstraßen, nach mehr Fahrradabstellplätzen, also insgesamt nach verbesserten Mobilitätsmöglichkeiten für Radfahrende und zu Fuß Gehende. Denn wenn es sicher wird auf der Straße zu fahren, gibt es automatisch auch mehr Platz und Sicherheit auf den Fußwegen.
Der Radentscheid ist ein potenter Baustein für eine Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmenden und
damit aller Menschen mit Mobilitätsbedürfnis. Ein ganz dickes Dankeschön an die Bürger:innen, die den
Radentscheid Bayern mit unterschrieben haben und an das engagierte Team hier vor Ort, das diese Zahl
an Unterschriften mit auf den Weg gebracht hat.
Ein Weg, der uns als nächstes zu den Rathäusern führt. Ich hoffe auch dann auf viele Abstimmungen für
eine zukunftsgerichtete Mobilität, für mehr Gleichberechtigung der Verkehre und damit mehr Sicherheit
auch hier in Tutzing. Vielen Dank.“
Das Radgesetz, das mit dem Radentscheid in Bayern eingefordert wird, hilft vor allem auch den Kommunen. Mit diesem Gesetz bekommen sie von der Staatsregierung mehr Unterstützung für die Radverkehrsförderung. Denn viele Kommunen möchten Infrastruktur für das umweltfreundlichste Fahrzeug der
Welt planen und bauen. Weil Ressourcen fehlen und weil Standards, Verfahren und Zuständigkeiten nicht
klar geregelt sind, geht es aber nicht so schnell voran, wie dies wünschenswert ist. In Tutzing ist der
Ausbau des bisher sehr schmalen Wegs für Fußgänger:innen und Radler:innen ein Beispiel dafür, dass
eine bessere Förderung für aktive Mobilität dringlich ist. Ebenso ist das Stück der Lindemannstraße zwischen Ende des kombinierten Rad-/Gehwegs aus Kampberg bzw. Diemendorf kommend und dem Ende des Radschutzstreifens vor dem Einkaufszentrum ein weiteres Beispiel dafür, warum ein bayerisches
Radgesetz dringlich ist.
Am Abend wurde bei Marie’s happy food & drinks das tolle Ergebnis in Tutzing gefeiert.
Martin Held, Koordinator Tutzinger Netzwerk Radentscheid Bayern
Bildnachweis: Günter Schorn, Tutzing
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